Zu Besuch bei Der Küchenkenner
Er hat keinen eigenen Ausstellungsraum. Oder... doch? Das kommt ganz darauf an, wie man den Begriff 'Showroom' definiert. Der 32-jährige Paulo van Bezooijen aus IJsselmuiden scheint in den Niederlanden immer bekannter zu werden als 'De Keukenkenner'. Mit einem Ausstellungsraum auf Rädern. Oder nennen wir es einen 'fahrenden Ausstellungsraum'. Verbraucher, die in eine neue Küche investieren wollen, brauchen also nicht mehr das Haus zu verlassen. Der Showroom steht einfach vor der Tür. Mit einem beratungsfreudigen Paulo an der Seite.
"Eigentlich entstand die Idee vor ein paar Jahren aus einem 'Zusammentreffen von Umständen'", sagt der sichtlich begeisterte Paulo, der in verschiedenen Positionen in der Küchenbranche gearbeitet und dadurch viel Wissen über Küchen und Kochen gesammelt hat. "Außerdem bin ich nicht jemand, der 40 Stunden pro Woche in einem Ausstellungsraum sitzt und darauf wartet, dass ein Kunde kommt. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass es als Küchenverkäufer viel besser ist, das Gespräch vor Ort in den Wohnungen der Menschen zu führen. Es wird persönlicher, und, was nicht unwichtig ist, ich sehe buchstäblich die Umgebung in den Häusern der Menschen. Wie ist die Familie zusammengesetzt, wie kocht der Kunde, gibt es strukturelle Probleme. Das steigert sofort die Qualität der Beratung. Und der Verbraucher sieht auch viel besser die Farben in seinem eigenen Haus, in der Atmosphäre, die schon da ist. Es wird lebendig."
Wenn Paulo bei einem Kunden zu Hause ist, wird der Laptop natürlich sofort aufgeklappt. "Denn nach einem Gespräch beginne ich sofort mit einer 3D-Visualisierung. Während dieser Visualisierung tauchen viele andere praktische Fragen auf. Die Fragen, die ich stelle, gehen weit, vielleicht weiter als der Durchschnitt. Zum Beispiel: Welche Pfannen verwendet der Kunde? Welche Art von Ofen passt am besten? Wir entscheiden uns nicht für die einfachste, sondern für die beste Lösung. Am Tisch mit dem Verbraucher, in seinem eigenen Umfeld, kommt man auf viel bessere Ideen".
Dass dann irgendwann auch der vor der Tür geparkte "mobile Showroom" aufgesucht wird, dürfte klar sein. "Im Transporter können wir unheimlich viel zeigen. Ich habe praktisch jede Farbe von Arbeitsplatten. Manchmal sind wir eine Stunde unterwegs, wenn wir erst einmal in den Wagen gestiegen sind. Paulo räumt allerdings ein, dass er keine Küchengeräte zeigen kann. "Die sind nicht in meinem Wagen ausgestellt, aber nach meiner bisherigen Erfahrung ist das für die Kunden kein Hindernis. Die Leute mögen auch die entspannte Art, eine Auswahl zu treffen. Man ist trocken und der Raum ist geheizt, falls nötig.
Nach Ansicht von Paulo ist diese Arbeitsweise sehr entgegenkommend. "Für die Verbraucher ist das sehr bequem, zum Beispiel wenn sie Kinder haben. Sie müssen dafür keinen Babysitter organisieren." Auch bei der Erreichbarkeit will er sich auszeichnen. Kunden können den Keukenkenner auch abends per E-Mail, Telefon oder Whatsapp erreichen.
Wenn Paulo gefragt wird, welcher "Typ" von Kunde sich für diese Art von Küche interessiert, stellt er fest, dass es sich meist um junge Leute handelt, die viel arbeiten oder sich in der Rushhour ihres Lebens befinden. "Das sind oft Verbraucher, die eine Mittelklasseküche mit einem Budget von etwa 10.000 bis 25.000 Euro suchen. Ich arbeite auch mit Innenarchitekten zusammen, die ihre kreativen Ideen mit einer zuverlässigen Küchenberatung für ihre Kunden untermauern wollen."
Wie wird "Der Küchenkenner" in 5 Jahren auf dem Markt sein? Paulo muss lachen. "Ich habe da schon eine Vorstellung von. In den ersten Jahren möchte ich vor allem einen guten Namen aufbauen und dafür sorgen, dass alles organisatorisch reibungslos läuft, und danach hoffe ich, dass ich Raum habe, um meine Ideen umzusetzen. Ich bin also sehr zuversichtlich für die nächsten Jahre."